(in einer Variante die theoretisch möglich wäre, weil sie den Ebersberger Forst - im Unterschied zum Vorschlag von Florian Brilmayer - ausspart)
Der Verkehr aus Osten (Wasserburg) und Süden kommend (Grafing, Aßling) würde von der Ebersberger Südumgehung aufgenommen und Richtung Kirchseeon abgeleitet werden.
An Kirchseeon würde der Verkehr in einer Umfahrungsstraße (mit langem Tunnel/-teilstück) vorbeigeführt und träfe auf die
Südumfahrung von Zorneding. Bei der Abfahrt „Zorneding-West“ würden die PKW- und LKW-LenkerInnen die Umfahrung verlassen und auf der Staatstraße 2081 Richtung Norden fahren. Nachdem sie
Ingelsberg umfahren hätten, müssten sie auf neu zu bauenden Umfahrungen an den Weilern Wolfesing (Gmd. Zorneding) und Purfing (Gmd. Vaterstetten) vorbeigeführt werden.
Nach weiteren (neu zu bauenden) 2,5 km träfen sie auf die A 94, genau an der Stelle, an der auch die Flughafentangente Ost (FTO) ihren Autobahnanschluss
hat.
+ Ein direkter Anschluss an die FTO wäre geschaffen.
+ die Umfahrung von Kirchseeon wird (einstimmig vom Kirchseeoner Gemeinderat) ohnehin gefordert,
+ der Ebersberger Forst würde bei dieser Variante nicht angetastet,
+ die Endmoränenausläufer im Ebersberger Osten würden von einer Zerschneidung verschont bleiben,
+ Die Kosten, die sich der Freistaat bei der Realisierung der Umfahrungen von Ebersberg und Schwaberwegen/Moos spart (zusammen ca. 5 km, mindesten 20 Mio. €), entstünden für ihn ungefähr in gleicher Höhe bei der „Verlängerung der FTO“ bis Ingelsberg/Zorneding (ca. 6 km).
- Die Kosten der Kirchseeoner Umfahrung (ca. 5 km) übersteigen mit über 95 Mio. € alle bisher realisierten Straßenbauten im Landkreis wegen der Tunnellängen von über 3 km um ein Vielfaches.
- Die Verlängerung der FTO würde massiv in den Naturraum eingreifen.
- Die Umfahrung Kirchseeon ist zwingende Voraussetzung für diese Lösung. Die Umfahrung ist im Bundesverkehrswegeplan allerdings lediglich im „weiteren Bedarf mit festgestelltem hohen ökologischen Risiko“ zu finden, da Kirchseeon vom Ebersberger Forst, von Bannwald und Wasserschutzgebieten „eingerahmt“ ist. Eine Lösung wäre hier nur mit einem langen und teuren Tunnel möglich. Eine Realisierung vor dem Jahr 2030 kann ausgeschlossen werden.
- Der Freistaat will jetzt und sofort eine Ertüchtigung der St 2080 im Landkreis Ebersberg. Eine Verzögerung des Bauvorhabens („Ertüchtigung der St 2080 im Raum Ebersberg“) um mindestens ein Jahrzehnt wird er nicht akzeptieren.
Die Entlastungswirkung von "Großräumig West" für das Stadtzentrum von Ebersberg wäre so gering wie bei keiner der acht in der Machbarkeitsstudie vorgestellten Varianten. Dies hat einen ganz einfachen Grund:
Für die AutofahrerInnen aus Osten (B 304 Wasserburg) würde "Großräumig West" erhebliche Umwege mit sich bringen: zunächst müssten sie 6 km um Ebersberg auf der Südumgehung herumfahren, um dann nach 7 weiteren Kilometern auf die Südumfahrung von Zorneding zu kommen; nach 3 km auf diesem Teilstück träfen sie auf die "verlängerte FTO", auf der sie dann nach weiteren 10 km die FTO-A94-Anschlussstelle erreichen würden. Gesamtkilometer: 25
Der heutige Weg durch Ebersberg und den Forst (St 2080) zur FTO beträgt 18 Kilometer.
Fazit:
Selbst wenn die Regierung von Oberbayern dem Bauamt Rosenheim einen Planungsauftrag für "Großräumig West" erteilen würde, muss die Realisierung als sehr ungewiss gelten. Wenn überhaupt ist diese Variante eine fürs übernächste Jahrzehnt; bis dahin wird die Planung des Freistaats in Sachen Nord-Süd-Umgehung Ebersberg und Schwabergen/Moos bereits sehr weit fortgeschritten bzw. vollendet sein!
Die Entlastungswirkung von "Großräumig West" für die Kreisstadt wird total überschätzt!